Innendämmung von Häuserwänden: Methoden, Materialien, Kosten und Umweltfreundlichkeit
Die Dämmung von Häuserwänden von innen ist eine Möglichkeit, Energieverluste zu reduzieren und den Wohnkomfort zu steigern, insbesondere bei Altbauten, bei denen eine Außendämmung oft nicht umsetzbar ist. Sie ist jedoch mit spezifischen Herausforderungen verbunden. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Materialien, Kosten, den Brandschutz, Recyclingmöglichkeiten und umweltfreundliche Optionen der Innendämmung.
Warum Innendämmung?
Die Innendämmung ist besonders dann sinnvoll, wenn:
- Denkmalschutz oder andere bauliche Vorschriften eine Außendämmung verhindern.
- Die Fassade in gutem Zustand ist und nicht verändert werden soll.
- Innenräume schnell aufgewärmt werden sollen, da die Speichermasse der Wand nicht durch die Dämmung abgebremst wird.
Allerdings ist die Innendämmung technisch anspruchsvoller als die Außendämmung, da durch die Dämmung Taupunkte innerhalb der Wand verlagert werden. Das kann zu Feuchtigkeitsproblemen führen, wenn nicht korrekt geplant und ausgeführt wird.
Welche Materialien gibt es für die Innendämmung?
Verschiedene Dämmstoffe kommen für die Innendämmung infrage, von klassischen synthetischen Materialien bis hin zu ökologischen Alternativen.
1. Mineralwolle (Glaswolle, Steinwolle)
Mineralwolle ist ein klassischer Dämmstoff, der sowohl für die Außen- als auch die Innendämmung genutzt wird.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Guter Brandschutz (nicht brennbar) | Kann Haut- und Atemwegsreizungen verursachen |
Hohe Dämmwirkung | Problematische Entsorgung |
Relativ günstig | Nicht recyclebar |
2. Polyurethan (PUR) und Polystyrol (EPS, XPS)
Künstliche Dämmstoffe, die für ihre hohe Dämmleistung bekannt sind.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Sehr gute Dämmleistung (geringe Dicke nötig) | Nicht atmungsaktiv, Gefahr von Schimmelbildung |
Geringes Gewicht | Erdölbasiert, nicht umweltfreundlich |
Günstig | Entflammbar, umweltbelastende Entsorgung |
3. Kalziumsilikatplatten
Eine der besten Lösungen für Feuchträume und bei Schimmelproblemen.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Sehr diffusionsoffen, reguliert Feuchtigkeit | Relativ teuer |
Sehr guter Brandschutz | Hohe Materialdicke erforderlich |
Schimmelresistent | Installation erfordert Fachkenntnisse |
4. Holzfaserdämmplatten
Ein ökologisches, atmungsaktives Material, das immer beliebter wird.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Sehr atmungsaktiv, gute Feuchtigkeitsregulierung | Höherer Preis |
Gute Wärmespeicherung | Relativ dick |
Recycelbar, umweltfreundlich | Geringerer Brandschutz als Mineralwolle |
5. Schilfrohrplatten
Schilfrohr ist ein natürliches, traditionelles Dämmmaterial, das umweltfreundlich ist.
Vorteile | Nachteile |
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Sehr ökologisch und nachhaltig | Geringere Dämmwirkung im Vergleich zu anderen Materialien |
Hervorragende Feuchtigkeitsregulierung | Hoher Preis |
Komplett recyclebar | Etwas höhere Brandschutzanforderungen nötig |
6. Lehmbauplatten
Lehm ist ein traditioneller Baustoff, der hervorragende Klimaregulierungs-Eigenschaften hat.
Vorteile | Nachteile |
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Sehr gute Feuchtigkeitsregulierung | Relativ teuer |
Natürlich und umweltfreundlich | Aufwändige Verarbeitung |
Speichert Wärme und Kälte | Weniger effektiv als synthetische Dämmstoffe |
Kosten der Innendämmung
Die Kosten für die Innendämmung variieren je nach Material und Einbauart. Grundsätzlich ist die Innendämmung oft teurer in der Verarbeitung als die Außendämmung, da die Planung und Ausführung komplexer ist und meist fachkundig durchgeführt werden muss. Im Durchschnitt liegen die Kosten pro Quadratmeter Innendämmung bei 40 bis 150 Euro, abhängig vom verwendeten Dämmstoff und den Arbeitskosten.
Was ist bei der Innendämmung zu beachten?
- Taupunktverlagerung: Eine fehlerhafte Planung kann zu Feuchtigkeitsproblemen und Schimmelbildung führen. Um dies zu vermeiden, ist eine genaue Berechnung des Taupunkts erforderlich.
- Diffusionsoffenheit: Die Innendämmung sollte atmungsaktiv sein, damit Feuchtigkeit aus den Räumen entweichen kann. Materialien wie Kalziumsilikatplatten oder Holzfaserplatten sind in dieser Hinsicht besonders geeignet.
- Brandschutz: Einige Dämmstoffe sind besser in Bezug auf Brandschutz als andere. Mineralwolle beispielsweise ist nicht brennbar, während Kunststoffdämmstoffe wie Polystyrol entzündlich sein können.
- Schallschutz: Die Innendämmung kann den Schallschutz verbessern, insbesondere bei der Verwendung von Materialien wie Holzfaser oder Mineralwolle.
Recycling und Umweltfreundlichkeit der Materialien
Synthetische Dämmstoffe wie Polyurethan und Polystyrol sind nur schwer oder gar nicht recyclebar und belasten die Umwelt durch die Verwendung von fossilen Rohstoffen. Ökologische Dämmstoffe wie Holzfaser, Schilfrohr und Lehmbauplatten hingegen sind biologisch abbaubar und recyclebar. Diese Materialien sind daher wesentlich klimafreundlicher.
Materialien im Vergleich – Recycling und Umweltfreundlichkeit
Material | Recyclingfähigkeit | Umweltfreundlichkeit |
---|---|---|
Mineralwolle | Schwierig, keine Biodegradation | Mittel, da nicht erneuerbar |
Polyurethan, Polystyrol | Sehr schwer, Erdölbasiert | Gering, da fossile Rohstoffe |
Kalziumsilikatplatten | Schwer, aber langlebig | Mittel, aber keine Erdölbasis |
Holzfaserdämmplatten | Sehr gut recyclebar | Sehr hoch, nachwachsender Rohstoff |
Schilfrohrplatten | Komplett recyclebar | Sehr hoch, natürlich und nachhaltig |
Lehmbauplatten | Komplett recyclebar | Sehr hoch, lokal verfügbar, ökologisch |
Umwelt- und klimafreundliche Dämmstoffe
Für eine umweltfreundliche und nachhaltige Innendämmung sind Materialien wie Holzfaserplatten, Schilfrohrplatten und Lehmbauplatten besonders empfehlenswert. Diese Dämmstoffe sind nicht nur recyclebar, sondern auch atmungsaktiv und sorgen für ein angenehmes Raumklima.
Fazit
Die Innendämmung von Häuserwänden bietet viele Vorteile, muss jedoch gut geplant und durchgeführt werden, um Feuchtigkeitsprobleme und Schimmelbildung zu vermeiden. Es gibt eine Vielzahl von Dämmstoffen mit unterschiedlichen Eigenschaften, Vor- und Nachteilen. Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte auf ökologische Materialien wie Holzfaserdämmplatten oder Lehmbauplatten setzen.